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Radiologie, patientenlagerung

Patientenlagerung in der Radiologie: Wichtige Kriterien für die Auswahl geeigneter Hilfsmittel

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Lagerungshilfen sind aus dem radiologischen Alltag nicht mehr wegzudenken und spielen eine entscheidende Rolle, um Patienten stabil und komfortabel zu lagern. Dadurch tragen sie wesentlich zum erfolgreichen und effizienten Ablauf von Untersuchungen bei. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Typen von Lagerungshilfen, die je nach Anwendungsgebiet zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Gurte, Komfortkissen, Abdeckungen, Schaumstoffe und aufblasbare Systeme.Bünte

Die Anforderungen an Mensch und Maschine steigen zunehmend, sei es durch gesetzliche Anforderungen oder durch einen immer höheren Patientendurchsatz. Auch Aspekte wie nachhaltige Radiologie gewinnen zunehmend an Bedeutung. Obwohl die Diagnose von Infektionen nicht in der Radiologie erfolgt, spielt die Einhaltung von Schutzmassnahmen und Hygienevorschriften eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Infektionen. Eine regelmässige und gründliche Desinfektion von Lagerungshilfen ist daher unerlässlich, um eine Ansteckung bei der Patientenlagerung zu vermeiden.

Im folgenden Blog werden verschiedene Themen angesprochen, die bei der Auswahl von Patientenlagerungshilfen eine Rolle spielen, einschliesslich Hygienethemen, aber auch weitere relevante Aspekte.

 

«CE» und EU MDR bei Lagerungshilfen 

Bei der Auswahl von Lagerungshilfen ist zu empfehlen, dass man nebst der allgemeinen Zweckdienlichkeit für die jeweiligen Untersuchungen auch die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an die Medizinprodukte berücksichtigt. ce-europaeische-konformitaetskennzeichnung-verpackungssymbol

Die CE-Kennzeichnung ist hierfür ein wichtiges Kriterium. Die Kennzeichnung stellt sicher, dass das Produkt den europäischen Sicherheitsanforderungen für Medizinprodukte entspricht und somit für den Einsatz am Patienten geeignet ist. Lagerungshilfen kommen in der medizinischen Bildgebung direkt mit dem Patienten in Kontakt und müssen daher sicher und hygienisch sein, um Verletzungen oder Infektionen zu vermeiden. Durch die Auswahl von Produkten mit CE-Kennzeichnung kann das medizinische Fachpersonal sicherstellen, dass man sich, für ein den europäischen Sicherheitsstandards entsprechendes Produkt entschieden hat.  

Mit Einführung der Medical Device Regulation per Mai 2021 haben sich die Anforderungen an die Hersteller, selbst bei Medizinprodukten der Klasse 1, wie beispielsweise Lagerungshilfen signifikant erhöht. Dabei werden die Hersteller zu höheren Standards für die Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit ihrer Produkte verpflichtet.  

Ziel der «neuen» MDR ist es, die Sicherheit für die Patienten sukzessive zu erhöhen, wobei auch Anwender in die Verantwortung genommen werden, Medizinprodukte mit entsprechender Konformitätserklärung/CE-Zertifikat und Nachweisdokumenten zu verwenden.  

Die «unsichtbare» Lagerungshilfe 

Nebst der CE-Kennzeichnung und der MDR ist auch die Strahlendurchlässigkeit ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von Patientenpositionierungsmittel in der Radiologie. «Sieht man die Lagerungshilfe auf den Bildern?» ist eine der am häufigsten gestellten Fragen. Diese relativ einfache Frage hat eine relativ einfache Antwort: «Unsichtbare und zugleich hygienische Lagerungshilfen gibt es nicht». Sobald Lagerungshilfen aus hygienischen Gründen beschichtet oder in Folie geschweisst sind, werden sie nicht mehr vollständig «unsichtbar» sein. Dennoch gibt es wichtige Aspekte bei dieser Frage:  Image (1)

  • Sind Lagerungshilfen sichtbar oder verursachen sie sogar Artefakte auf den unterschiedlichen Modalitäten (MRT, CT, Röntgen, etc.)? 
  • Sind die Lagerungshilfen im konventionellen Röntgen im Einsatz (in 3D-Bildgebung ist Sichtbarkeit vernachlässigbar)? 
  • Wurden die Lagerungshilfen für einen bestimmten kV-Bereich getestet? 
  • In welchen Situationen kommen die Lagerungshilfen innerhalb vom FOV zum Einsatz? 
  • Kann durch die richtige Positionierung der Lagerungshilfe eine störende Kante vermieden werden? 

Es ist wichtig, dass Lagerungshilfen so konstruiert sind, dass keine Artefakte auf den Röntgenbildern verursacht werden. Auch wenn es die «unsichtbare Lagerungshilfe» nicht gibt, so erlauben professionelle Lösungen immerhin einen sicheren und standardisierten Einsatz und vermindern Fehlerquellen und unliebsame Überraschungen auf den Bildern. 

 

Strapazierfähige Lagerungsmittel sind unverzichtbar  

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl von Patientenpositionierungsmitteln ist die Langlebigkeit. Ein langlebiges Produkt spart langfristig Kosten und reduziert den Bedarf an häufigen Neuanschaffungen. Daher ist es wichtig, Produkte zu wählen, die aus hochwertigen Materialien hergestellt sind und so konstruiert sind, dass sie eine lange Lebensdauer haben. Ein langlebiges Produkt trägt ausserdem dazu bei, die Umwelt zu schonen und Ressourcen zu sparen und ist somit nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnvoll. 

Aus dem radiologischen Alltag sind strapazierfähige Lagerungsmittel kaum wegzudenken. Die meisten Patienten sind auf Lagerungsmittel angewiesen, um ihre Position während der Diagnostik oder Therapie bequem und sicher halten zu können. Eine mangelhafte Lagerung kann zu körperlichen Beschwerden und Schmerzen beim Patienten führen, was vor allem bei lang andauernden Untersuchungen zu beachten ist.

Häufig werden Lagerungsmittel auch in hygienisch anspruchsvollen Umgebungen eingesetzt, wo sie nach jedem Einsatz gereinigt und desinfiziert werden müssen. Wenn die Oberfläche der Lagerungsmittel nicht strapazierfähig genug ist, kann sie leicht beschädigt werden und somit das Risiko einer Infektion oder Verletzung des Patienten erhöhen. Strapazierfähige Lagerungsmittel sind somit unverzichtbar, um die Sicherheit und den Komfort des Patienten während der Diagnostik und Therapie zu gewährleisten.

Defekte oder beschädigte Lagerungsmittel sollten unbedingt aus dem Einsatz genommen werden, um eine Übertragung von Krankheitserregern bei der Patientenlagerung zu verhindern.

Im Interview mit Michael Bünte, freiberuflicher MTR, wird auf diese Thematik noch tiefer eingegangen. Das Video dazu findet man hier: https://www.youtube.com/watch?v=gG5sIcNRYuE.

Interview Laurent Mager und Michael Bünte

Das Wichtigste zum Interview: 

  • Regelmässiges Desinfizieren führt bei beschichteten Lagerungshilfen zu einer schnellen Abnutzung und Beschädigung
  • Plastiktüten oder Patientenabdeckungen sind keine ausreichende Hygienebarriere, da sie nach jedem Patienten gewechselt werden müssen.  
  • Durch die Verwendung von Plastiktüten können unvorhergesehene und wechselhafte Artefakte bzw. Schatten im Aufnahmebereich entstehen  
  • Digitale Röntgensysteme verstärken Konturen / Kanten (Kantenaufhärtung). Daher hat es eine erhöhte Relevanz, diese Fehlerquelle zu vermeiden. 

 

Reinigungs- und Pflegehinweise: 

Im medizinischen Kontext sind klare Richtlinien zur Reinigung, Desinfektion und korrekten Verwendung von Lagerungsmitteln unerlässlich, um die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten. Die Reinigungs- und Pflegehinweise der Hersteller sollten sich an den von nationalen und internationalen Institutionen wie dem Robert Koch-Institut, der Weltgesundheitsorganisation und der Centres for Disease Control and Prävention entwickelten und regelmässig aktualisierten Standards orientieren.

Die Reinigungs- und Pflegehinweise halten fest, wie die Medizinprodukte gereinigt und desinfiziert werden müssen und welche Desinfektionsmittel verwendet werden sollten. Darüber hinaus beinhaltet es auch Empfehlungen zur korrekten Verwendung, wie zum Beispiel die Gewichtsbeschränkung, Anwendungsdauer und Verwendungszweck.  

Anwender sollten bei der Reinigung und Desinfektion von Lagerungsmitteln unbedingt die Herstellerhinweise zu Rate ziehen, um Schäden an Oberflächen zu vermeiden und eine rückstandsfreie Reinigung zu gewährleisten. Bei der Reinigung der Lagerungshilfen der Pearl Technology AG wird beispielsweise folgendes empfohlen: 1_CTTC_Cleaning (2)

  • Produkt nach jeder Anwendung zur Oberflächendesinfektion wischdesinfizieren.
  • Das Reinigungsmittel sollte zu keinem Zeitpunkt direkt auf das Produkt gesprüht werden.
  • Zugelassene Desinfektionsmittel können der Reinigungsempfehlung des jeweiligen Produktes auf der Homepage entnommen werden.
  • Produkte nicht sterilisieren. 

Alle Lagerungshilfen der Pearl Technology AG sind aus einer glatten und strapazierfähigen TPU-Folie gefertigt. Diese kann sehr einfach rückstandlos gereinigt werden und hält selbst starken Desinfektionsmitteln, beispielsweise mit 90% Alkoholkonzentration, stand.  



Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lagerungshilfsmittel in der Radiologie eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Infektionsrisiken spielen. Durch die korrekte Reinigung und Desinfektion der Lagerungsmittel gemäss den Herstellerhinweisen können Infektionsquellen vermieden werden. Zudem ist es wichtig, dass strapazierfähige Lagerungsmittel verwendet werden, um eine schnelle Abnutzung und Beschädigung zu vermeiden, die das Risiko von Infektionen und Verletzungen erhöhen können. Es ist unerlässlich, sich an die klaren Richtlinien im medizinischen Kontext zur Reinigung und Desinfektion sowie korrekten Verwendung von Lagerungsmitteln zu halten, um die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten. Insgesamt sollten alle Schritte zur Vermeidung von Infektionsrisiken bei der Patientenlagerung sorgfältig beachtet werden, um ein sicheres und komfortables Umfeld für die Patienten zu gewährleisten. 

Credits an: Michael Bünte, MTR, für die Aufbereitung der Inhalte (https://mtrnrw.de)

 

ÜBER PEARL TECHNOLOGY 

Die Pearl Technology AG mit Sitz in Schlieren bietet innovative Lösungen für die Lagerung, Positionierung und Fixierung von Patienten in der Radiologie und Radiotherapie. Die Produkte werden nach ISO-Norm 13485 in der Schweiz produziert und zeichnen sich durch eine einfache Handhabung, hohen Patientenkomfort und dauerhaft exzellente Hygiene aus wodurch reibungslose und sichere Untersuchungsabläufe gewährleistet werden.